Montag, 2. November 2009

Der Film SWASTIKA


Philipp Mora, ein in Hollywood angesehener Arthouse Regisseur (u.a. Mad Dog Morgan mit Dennis Hopper und David Gulpilil)war am 1.11. 2009 zu Gast in der ufaFabrik. Anlass ist die Berliner Premiere seines Dokumentarfilms SWASTIKA, der 36 Jahre nach der Weltpremiere 1973 in Cannes, die für viel Aufregung sorgte, zum ersten Mal in Deutschland gezeigt werden kann. Das Debut des gebürtigen Australiers mit deutschen Wurzeln ist eine Dokumentation, die unter anderem durch Privataufnahmen von Hitlers Geliebten Eva Braun auf dem Obersalzberg und einer Vielfalt an archiviertem Filmmaterial das tägliche Leben der Deutschen unter Hitler zeigt. Damals wurde der Film in Deutschland nicht aufgeführt, weil man fürchtete, dass er missverstanden würde. 70 Jahre nach Kriegsbeginn, der gleichzeitig der Beginn des Holocaust und der industriellen Vernichtung von Millionen war, ist man sich bewusst, wie meisterhaft der Film Hannah Arendts Begriff der „Banalität des Bösen“ verdeutlicht und eindringlich vor der stillen Verführung warnt, was den Film stets aktuell macht und zu einer Diskussion beiträgt, die nicht ausbleiben darf: Wie alles, was geschah, überhaupt möglich war.
Als Mahnung und Erinnerung daran, wählte Adrian Kutter, Leiter der Biberacher Filmfestspiele SWASTIKA zum Eröffnungsfilm des diesjährigen
Festivals. Die ufaFabrik schließt sich dem Gedenken durch eine Folgeaufführung am Sonntag, den 1.11. an, passend an jenem Ort, der aus
der Stummfilm-Ära hervorging, und den Goebbels dann zu seiner Filmfabrik machte, weshalb ein Teil des Filmmaterials in SWASTIKA auch dort
entstand.